2. Spieltag


Die erste VfL-Auswärtsreise der Saison steht an. Zumindest in der Bundesliga. Wir gastieren am Samstag bei der TSG Hoffenheim. Ein Gegner, der uns in der Vorsaison Spaß gemacht. Gab nämlich zwei Siege. Ob wir die Serie fortsetzen? Das wissen wir nicht. Wir wissen aber ein bisschen was über die TSG, und das präsentieren wir wie gewohnt in unserem BLICK AUF:
DER GEGNER
Noch ist die TSG nicht so wirklich ins Rollen gekommen. Im DFB-Pokal gab es einen 2:0-Erfolg beim SV Rödinghausen, allerdings mussten die Kraichgauer beim Regionalligisten bis in die Verlängerung. Erst in Minute 115 erlöste Neuzugang Ozan Kabak die Elf von Neu-Coach Breitenreiter. Kabak wird wohl auch am Samstag gefordert sein, wenn die TSG ins erste Heimspiel der Saison geht. Kapitän Benjamin Hübner musste nach langer Verletzungspause und geglücktem Comeback nämlich wieder kürze treten, wird gegen den VfL fehlen. Kabak ist einer der Neuzugänge mit Stammelfpotential. Ein anderer ist Grischa Prömel, ebenfalls Pokaltorschütze des TSG. Der hochveranlagte Mittelfeldspieler ist nach sieben Jahren zu seinem ehemaligen Jugendverein zurückgekehrt und dürfte eine zentrale Rolle im Spiel unseres kommenden Gegners einnehmen. Dass er treffen kann, wissen wir. Am finalen Spieltag der Vorsaison netzte Prömel gegen uns, damals noch im Trikot von Union Berlin. Zuletzt verpflichteten die Kraichgauer die Defensivspieler Angelino (RB Leipzig) und Stanley Nsoki (FC Brügge), spannende Personalien. Auf der Seite der Abgänge steht natürlich David Raum ganz oben. Der Nationalspieler ist nach starker Saison in Richtung Leipzig und Champions League weitergezogen. Auch der Verlust von Florian Grillitsch, dessen Vertrag im Sommer auslief, ist zu nennen. Einen wollen wir nicht vergessen, und das ist Kostas Stafylidis. Der Linksverteidiger ist nun fest bei uns, freut die blau-weiße Fangemeinde sehr.
DER TRAINER
André Breitenreiter ist zurück in der Bundesliga. Der gebürtige Niedersachse verließ den deutschen Profifußball Anfang 2019, als es für ihn in Hannover nicht mehr weiter ging. Über zwei Jahre dauerte es, bis der ehemalige Stürmer auf die große Bühne zurückkehrte. Nicht in Deutschland, sondern in der Schweiz. Das Comeback glückte, und wie. Mit dem FC Zürich wurde Breitenreiter Schweizer Meister, der erste Landestitel seit 2009. Sensationelle Leistung, die auch den Cheftrainer (zurück) in den Fokus rückte. Nach der Vorsaison trennten sich die Wege von Sebastian Hoeneß und den Kraichgauern, ein neuer Linienchef musste her. Die Wahl fiel schnell auf Breitenreiter, der sich in der Bundesliga bereits mit dem SC Paderborn und Schalke beweisen durfte. Nun also Sinsheim. Ganz zur Freude übrigens von Thomas Reis, der mit Breitenreiter einst in der Junioren-Nationalmannschaft auflief und daher den Weg des ehemaligen Mitspielers bis heute verfolgte. Drei Mal ging der Neu-Hoffenheimer bereits ins Duell mit dem VfL. Einmal im DFB-Pokal mit dem TSV Havelse, zweimal mit Paderborn. Zwei dieser Aufeinandertreffen endeten für Breitenreiter mit einer Niederlage. Geht also am Samstag auch darum, dass wir die Bilanz aus Sicht des gegnerischen Coaches nicht aufhübschen.
DAS DUELL
Wo wir schon bei Bilanz und Zahlen sind. Sechs Mal gab es die Partie VfL Bochum 1848 gegen die TSG Hoffenheim. Alle Partien fanden in der Bundesliga statt. War also einige Jahre Funkstille. Unser erstes Gastspiel in Sinsheim gab es 2009. Ein satter 3:0-Auswärtserfolg, alle drei Buden gingen auf das Konto von Stanislav Sestak. Nach 11,5 Jahren Pflichtspielpause ging es dann erst in der letzten Saison wieder um Punkte. Und siehe da, die Kraichgauer lagen uns in der jüngeren Vergangenheit besonders gut. Beide Partien gingen an den VfL. In der Ferne machte Takuma Asano mit seinen beiden Toren den 2:1-Sieg perfekt. Wiederholung? Gerne!
Nah dran am ersten Bundesliga-Punkt dieser Saison, doch am Ende hat es nicht gereicht. Der VfL musste sich auswärts bei der TSG Hoffenheim mit 2:3 geschlagen geben. Simon Zoller brachte die Blau-Weißen per Doppelpack in Führung, Baumgartner und Kabak glichen aus. Zwei Minuten vor dem Ende köpfte Dabbur zum Sieg.
Der Auftakt gegen Mainz war abgehakt, der Fokus ging wieder nach vorne. Im ersten Bundesliga-Auswärtsspiel dieser Saison gastierte der VfL Bochum 1848 bei der TSG Hoffenheim. 17.005 Zuschauer waren in der PreZero Arena dabei. Cheftrainer Thomas Reis wechselte im Vergleich zur Partie gegen Mainz dreimal. VfL-Neuzugang Dominique Heintz lief direkt von Beginn an in der Innenverteidigung auf, außerdem rückten Jordi Osei-Tutu und Saidy Janko in die erste Elf. Konstantinos Stafylidis und Gerrit Holtmann standen verletzungsbedingt gar nicht erst im Kader.
So lief das Spiel:
1´ Die Kugel rollt. Auf geht’s, Blau-Weiß!
1´ Hoffenheim stößt an, startet den ersten Angriff, Toto foult Baumgartner.
2´ Angelinos Freistoß wird nicht weiter gefährlich.
2´ Erster Abschluss des VfL. Hofmann zieht aus 20 Metern satt ab, etwas zu zentral, aber wir sind da!
5´ Fast die nächste Möglichkeit für uns. Gamboa spielt den langen Ball, Hofmann verlängert. Zoller will auf Asano durchstecken, der Pass gerät aber etwas zu weit.
6´ Erste Ecke für den VfL. Osei-Tutu hat sie rausgeholt.
6´ Ecke Stöger. Erstmal keine Gefahr, aber wir bleiben im Ballbesitz.
8´ Klasse Angriff der Jungs vonne Castroper! Stöger leitet ein, über mehrere Stationen bekommt Zoller die Kugel im Rückraum. Leider wird der Abschluss geblockt.
10´ TOOOR für den VfL! Zolli hat genetzt! Einfach überragend gespielt! Stöger bringt eine herrliche Flanke auf den langen Pfosten, Hofmann hat die Übersicht und legt mit dem Kopf rüber zu Zolli, der sicher verwandelt! Wir führen mit 1:0!
12´ Das nächste TOOOR für den VfL! Wieder Zolli! Was ist denn hier bitte los?! Stöger setzt erneut eine punktgenaue Flanke, Zolli läuft im richtigen Moment ein und stellt auf 2:0! Wahnsinn!
14´ Geht heiß her heute Nachmittag. Die TSG macht den Anschlusstreffer, Baumgartner stellt auf 2:1 aus unserer Sicht.
18´ Knapp 20 Minuten rum, kurz durchatmen. Drei schnelle Tore, zwei von Zolli, das kann sich sehen lassen.
19´ Gamboa zieht aus 30 Metern ab – kann nicht immer ein Traumtor sein wie gegen Bayern im Februar.
22´ Hoffenheim kommt nun etwas besser ins Spiel. Skov prüft Riemann, gibt Ecke.
22´ Es steht 2:2. Kabak köpft die Ecke ein. Kopf hoch, nichts passiert!
26´ Freistoß Stöger, wieder ist Zolli einschussbereit, stand diesmal aber im Abseits.
29´ Osei-Tutu zieht von der rechten Seite in die Mitte und schließt ab, Baumann hat die Kugel.
33´ Nsoki versucht es aus rund 35 Metern, der wird länger und länger, Riemann muss hin, pariert zur Ecke.
34´ Im Nachgang der Ecke hat Prömel freie Schussbahn, knapp drüber.
35´ Stärkste Phase der Gastgeber. Müssen aufpassen, jetzt nicht in Rückstand zu geraten.
40´ Phase überstanden – sind wieder besser drin jetzt. Osei-Tutu lässt mal eben drei Hoffenheimer stehen, bei Vogt ist dann aber Endstation.
45´ Schade! Zolli ist für die Hoffenheimer Abwehr kaum zu stoppen, findet immer wieder Freiräume. Nächste Kopfballchance von ihm, diesmal kann Baumann parieren.
Pause:Ordentlich was los in Halbzeit eins. Wahnsinniger Auftakt aus VfL-Sicht, zwei frühe Zolli-Tore ließen die Bochumer Fans jubeln. Nach und nach kam die TSG besser ins Spiel, stellte dann relativ schnell den Ausgleich her. In der Folge gab es auf beiden Seiten gute Chancen, alles offen für Durchgang zwei.
46´ Der Ball rollt wieder. Die TSG bringt Akpoguma für Nsoki, bei uns bliebt alles beim Bewährten.
49´ Zolli ist so unfassbar stark heute! Nächste Gelegenheit, schön vorgelegt von Asano. Spitzer Winkel, so landet die Kugel leider nicht im Kasten.
52´ Die TSG wechselt verletzungsbedingt, Kaderabek kommt für Vogt.
58´ Elfmeter für Hoffenheim. Baumgartner läuft in den Sechzehner, Toto hält ihn, korrekte Entscheidung.
59´ Riemann hält!!! Er hält!! Kramaric visiert das linke Eck an, Riemann ist hellwach und pariert die Kugel, ganz wichtig!! Es bleibt beim 2:2!
60´ Enorm wichtig, dass unser Schnapper diesen Elfer pariert hat. So steigen unsere Chancen auf Zählbares.
63´ Guter Angriff des VfL. Osei-Tutu ist mit seinem Speed nicht zu stoppen, Zolli flankt, wird leider am Ende geblockt.
64´ Zwei Ecken von Hoffenheim, beide verteidigen wir souverän.
65´ Es geht hin und her. Asano hat die Chance zur Führung, gibt Ecke.
67´ Asano läuft über rechts durch, wird von Akpoguma taktisch gefoult. Freistoß und Gelb für den Hoffenheimer.
68´ Freistoß Stöger. Er versucht es direkt aus spitzem Winkel, verzieht etwas.
72´ Riemann, Riemann, Riemann! Skov tritt einen klasse Freistoß, Riemann fliegt ins Eck und pariert die Kugel. Auch beim zweiten Versuch von Skov ist er zur Stelle!
72´ Lampropoulos kommt für Heintz, erster Wechsel beim VfL. Starker Einstand, Dominique!
76´ Doppelwechsel bei uns. Förster betritt den Platz, Asano geht runter. Außerdem ist Mašović nun für Osei-Tutu drin.
78´ Wichtig nun, mit aller Kraft mindestens diesen Punkt mitzunehmen. Wäre unser erster im zweiten Spiel und ein wirklich wichtiger.
83´ Riemann hält die Kugel fest. Nicht mehr lange zu spielen, holt diesen Punkt, Jungs!
88´ Tor für Hoffenheim. Dabbur macht das 3:2 für die TSG.
90‘ Bittere Geschichte. Aber es bleiben fünf Minuten Nachspielzeit! Direkt nach dem Rückstand kommt Ganvoula ins Spiel.
90‘+3 Riemann durchgehend an der Mittellinie, der Keeper bringt die hohen Bälle Richtung TSG-Strafraum.
Ende: Später Nackenschlag in Sinsheim. Die TSG Hoffenheim gewinnt die Partie durch den späten Dabbur-Treffer. Nah dran am ersten Punkt dieser Bundesliga-Saison, aber es hat nicht gereicht.
Acht Tage, dann geht es weiter. Nächsten Sonntag kommt Rekordmeister Bayern München ins Vonovia Ruhrstadion! (Sonntag, 21. August, 17:30 Uhr). Wir hoffen auf ein weiteres Fußballwunder!
VfL Bochum 1848: Riemann – Janko, Heintz (72. Lampropoulos), Ordets, Gamboa, Stöger, Losilla, Zoller, Asano (76. Förster), Osei-Tutu (76. Mašović), Hofmann
Tore: 0:1 Zoller (10.), 0:2 Zoller (12.), 1:2 Baumgartner (14.), 2:2 Kabak (22.), 3:2 Dabbur (88.)
Thomas Reis (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Es ist eine bittere Niederlage. Wir haben gut reingefunden, mit dem frühen 2:0 im Rücken wollten wir die Luft bei Hoffenheim rausnehmen. Die Gegentore fielen dann leider zu schnell und zu einfach. Wir wussten, dass Hoffenheim Riesenqualität hat, was das Fußballerische angeht, dennoch haben wir gut dagegengehalten. Auch unser neues Personal hat sich gut präsentiert, damit bin ich auf jeden Fall einverstanden. Letztendlich wünscht man sich nicht, durch zwei Standardtreffer zu verlieren, das ist bitter. Der Frust ist groß, aber ich habe viele bessere Dinge gesehen als gegen Mainz.
André Breitenreiter (Cheftrainer TSG Hoffenheim): Nach 20 Minuten habe ich nicht daran geglaubt, dass wir heute als Sieger vom Platz gehen. Wir waren gut auf Bochum vorbereitet, wussten, dass sie viel mit langen Bällen operieren. Zweimal haben wir es aber nicht gut verteidigt. Wir waren zu passiv, so wollen wir nicht Fußball spielen. Danach haben wir ein anderes Gesicht gezeigt, die Jungs haben an sich geglaubt und den klaren Plan verfolgt.
Philipp Hofmann: Es ist schwierig, Worte zu finden. Vom Gefühl her haben wir ein gutes Spiel gemacht. Aber am Ende ist es dann einfach zu billig. Wir haben super angefangen, wollten kompakt stehen und auf unsere Chancen lauern. Die Gegentore fielen dann zu schnell. Wir haben nicht speziell an Standards gearbeitet, die Zuteilung hat in dem Moment einfach nicht gepasst. Wir hätten das Unentschieden mitnehmen müssen.
Simon Zoller: Wir haben ein gutes Spiel gemacht, über 90 Minuten. Am Ende ist es dann ähnlich wie vergangene Woche gegen Mainz. Durch ein Gegentor nach Standard verlieren wir, das darf so nicht sein. So belohnen wir uns am Ende nicht für den Aufwand. Es ist sehr, sehr ärgerlich. Wir bringen uns dadurch um Punkte. Wir sehen aber, dass wir mithalten können. Wir können eklig sein und marschieren.
Kevin Stöger: Es ist ärgerlich, auf diese Art und Weise zu verlieren. Wenn man 2:0 in Führung geht und das so früh, muss man Ende mindestens einen Punkt mitnehmen. Schon gegen Mainz haben wir erlebt, dass wir durch ein Standard verlieren, jetzt wieder, daran müssen wir arbeiten. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar noch die ein oder andere Möglichkeit, aber es war am Ende zu wenig, um etwas mitzunehmen.