Freitagabend, Flutlichtspiel: Der VfL Bochum 1848 eröffnet morgen Abend den 24. Bundesliga-Spieltag. Die Blau-Weißen gastieren beim 1. FC Köln (Freitag, den 10. März, um 20:30 Uhr). Vor dem Aufeinandertreffen beantwortete VfL-Cheftrainer Thomas Letsch auf der obligatorischen Pressekonferenz die Fragen der Journalisten.    

Thomas Letsch über…     

…die Personalsituation: Simon Zoller, Cristian Gamboa und Paul Grave stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Gerrit Holtmann hat die gesamte Woche mittrainiert und kehrt zurück. Michael Esser musste das heutige Training aufgrund von Magen-Darm-Problemen abbrechen. Alle anderen Spieler sind einsatzbereit.

…sein Vorhaben, alles auf den Prüfstand zu stellen: Wir haben uns gesagt, dass es auf keinen Fall so weitergehen darf. Wir wollen den Reset-Knopf drücken. Wir haben noch elf Spiele vor uns, rund ein Drittel der Saison. Fünf Mannschaften sind unten tabellarisch auf Augenhöhe. Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt. Was können wir am System adaptieren? Was müssen wir anders machen, sowohl im Spiel gegen als auch mit Ball? Wie können wir wieder diese Energie auf den Platz bringen? Wer sind die Spieler, die mit dieser besonderen Drucksituation umgehen können? Das sind Fragen, die wir uns gestellt haben. Ob es fruchtet, sehen wir morgen Abend. 

…die Trainingswoche: Wir haben sehr konzentriert gearbeitet, waren kritisch mit uns selbst. Es ging in dieser Woche weniger um Einzelgespräche, sondern mehr um klare Ansagen. Die Trainingswoche ist aber das eine, wir müssen die Reaktion auch in Köln auf dem Platz zeigen. Wir hatten uns eine tolle Ausgangssituation erarbeitet. Die haben wir uns nun wieder kaputt gemacht. Aber wir haben noch elf Spiele Zeit, um unser großes Ziel zu erreichen.

…den 1. FC Köln: Ich erwarte, dass Köln mit einer breiten Brust, viel Intensität und einer brutalen Wucht aufläuft. Wir können dort nur erfolgreich sein, wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen: mannschaftliche Geschlossenheit, Intensität, eklig sein. Das haben wir zuletzt vermissen lassen. 

…seine Erwartungen an das Spiel: Ich erwarte eine gigantische Atmosphäre. Ein Publikum, dass ihre Mannschaft nach vorne peitschen wird. Eine Mannschaft, die an einem Flutlichtspiel am Freitagabend loslegt wie die Feuerwehr. Das erwarte ich aber auch von uns, von der ersten Minute an. Wir wollen dagegenhalten, die Atmosphäre muss uns pushen. Wir sind mitten im Abstiegskampf, dürfen uns nicht beeindrucken lassen. Wir werden alles dafür tun, um etwas mitzunehmen.

…die Herangehensweise: Ich denke, es wird ein anderes Spiel als die letzten Partien. Köln wird sich im eigenen Stadion nicht hinten reinstellen, das entspricht auch nicht ihrem Naturell. Von daher sollten sich Räume ergeben, die wir mit unseren Umschaltmomenten nutzen wollen.

…Kölns Cheftrainer Steffen Baumgart: Wir kennen uns noch nicht, das wird morgen die erste Begegnung. Er ist eine Type. Ich mag es, wenn Typen speziell sind – und das ist er allemal. Bei ihm merkt man in jedem Moment, dass er absolut mit seiner Mannschaft mitlebt. Was aber viel wichtiger ist: Er hat es mit Köln wie mit Paderborn geschafft, eine Mannschaft zu formen, die eine extreme Intensität an den Tag legt. Köln ist das Team in der Bundesliga, das am meisten läuft, die meisten intensiven Läufe abspult. Ich habe großen Respekt vor seiner Arbeit. 

…die Rückkehr von Anthony Losilla: Wir wussten alle, dass Toto ein extrem wichtiger Spieler für unsere Mannschaft ist. Das hat sich in den beiden vergangenen Spielen noch mehr gezeigt. Ich bin froh, dass er zurück ist. Natürlich wird er in der Startelf stehen.

…Ivan Ordets: Ivan war lange raus. Klar, dass er für das Spiel gegen Schalke nicht bei 100 Prozent sein konnte. Diese Woche hat er komplett mittrainiert, insofern ist er absolut eine Option für die Startelf morgen.

…Gerrit Holtmann: Gerrit macht einen guten Eindruck. Er hat jetzt drei Tage komplett mittrainiert. Er wird definitiv im Kader stehen, ein Startelf-Einsatz kommt aber zu früh.

…ein mögliches 0:0: Dass wir zu Null spielen, würde ich sofort unterschreiben. Denn das ist die Basis für alles. Das ist ein Punkt, den wir schleunigst ändern müssen. Es ist aber immer abhängig vom Spielverlauf. Jedes Spiel hat eine andere Geschichte. Wir gehen in die Partie rein, um zu gewinnen.

…die Bedeutung der Fans: Wir haben seit dem Freiburg-Spiel eine Entwicklung hinter uns, die nicht gut ist. Es ist nachvollziehbar, dass die Stimmung auf der Tribüne dann auch mal umschlagen kann. Schön ist das natürlich nicht. Auch in solchen Phasen ist die Unterstützung von den Rängen wichtig. Es liegt aber uns. Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen setzen.

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