Am morgigen Freitag steht für den VfL Bochum 1848 das immens wichtige Zweitliga-Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 an, Anstoß im Vonovia Ruhrstadion ist um 18:30 Uhr. Nachdem der Verein am Mittwochabend bekanntgegeben hatte, dass Sportvorstand Christian Hochstätter und Cheftrainer Jens Rasiejewski von ihren Aufgaben entbunden wurden, standen auf der Pressekonferenz vor dem Duell gegen den Bundesliga-Absteiger, der auf dem unteren Relegationsplatz steht und nur einen Punkt weniger als der VfL auf dem Konto hat, das neue Führungsduo sowie Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Peter Villis im Mittelpunkt. Heiko Butscher, der die Mannschaft mindestens am Freitagabend als Interimstrainer führen wird, sowie der neue Sportvorstand Sebastian Schindzielorz betonten dabei erneut, dass es nun darauf ankomme, wieder gemeinsam an einem Strang zu ziehen.

Bevor der Blick auf das Sportliche und damit auf die richtungsweisende Partie gegen den SVD gerichtet wurde, nutzte Villis die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu den jüngsten Entscheidungen rund um die sportliche Führung des VfL Bochum 1848 zu erklären. „Wir haben über viereinhalb Jahre sehr vertrauensvoll mit Christian Hochstätter zusammengearbeitet. Nun sind wir aber innerhalb des Aufsichtsrats gemeinsam zu der Entscheidung gekommen, diesen Schritt zu gehen“, sagte Villis. „Sowohl Christian Hochstätter als auch Jens Rasiejewski haben diese Entscheidung sehr professionell aufgenommen. Mit Blick auf die Entwicklungen in den vergangenen Wochen war es ein logischer Schritt. Nun wollen wir uns ausschließlich auf den sportlichen Erfolg konzentrieren. Das hat allerhöchste Priorität“, führte der 59-Jährige fort.

So wurde Sebastian Schindzielorz zum neuen VfL-Vorstand bestellt. „Ich hoffe, dass es eine langfristige und erfolgreiche Zusammenarbeit geben wird“, erklärte Villis. „Wir haben vollstes Vertrauen in Sebastian Schindzielorz. Er ist ein Bochumer Junge, hat hier lange Jahre als Spieler gewirkt und kennt durch seine bisherigen Tätigkeiten Verein, Umfeld, Mannschaft und Mitarbeiter in- und auswendig.“ Schindzielorz, der bereits in der VfL-Jugend ausgebildet wurde, an der Castroper Straße sein Profidebüt gefeiert und dann 147 Pflichtspiele für die Blau-Weißen absolviert hatte, übernimmt ab sofort die Tätigkeiten von Christian Hochstätter. Auf der Trainerbank wird mindestens am Freitagabend Heiko Butscher sitzen, der das Team interimsweise als Coach übernimmt. Da der bisherige Co-Trainer von Jens Rasiejewski jedoch nicht die nötige Fußballlehrer-Lizenz besitzt, um langfristig als Cheftrainer tätig zu sein, ist es nun Schindzielorz´ erste Aufgabe, einen neuen Mann für den VfL zu finden. „Das Trainerthema ist nun kurzfristig zu lösen. Wir werden uns schnellstmöglich um eine Lösung kümmern“, kündigte der 39-jährige Ex-Profi an.

Dabei hat Schindzielorz insbesondere die sportliche Situation im Blick. „Wir befinden uns in bedenklichen Tabellenregionen. Es gilt jetzt, den VfL unbedingt in der Liga zu halten. Das ist das erste und wichtigste Ziel. Natürlich gibt es aber auch darüber hinaus Ideen“, kündigte er an. „Wir werden nun schnellstmöglich eine Kandidatenliste aufstellen und Gespräche führen. Dabei müssen wir uns zunächst einen Überblick verschaffen, welche Trainer zur Verfügung stehen.“

Mit Blick auf die kommende sportliche Aufgabe, das Heimspiel am Freitagabend gegen den SV Darmstadt 98, betonte Butscher: „Die Mannschaft ist jetzt gefragt. Ich habe den Eindruck, dass sie den Bock endlich umstoßen will. Wir wollen das nötige Selbstvertrauen schnellstmöglich zurückbekommen. Wichtig ist, dass wir eine positive Grundstimmung reinkriegen.“ Mindestens zwei personelle Entscheidungen hat der Interimstrainer bereits getroffen: Stefano Celozzi wird die Mannschaft weiterhin als Kapitän aufs Feld führen, im Tor wird wie schon in der Vorwoche in Dresden Manuel Riemann stehen.

Sowohl Butscher als auch Schindzielorz machten im Rahmen der Pressekonferenz außerdem noch einmal darauf aufmerksam, dass man in der aktuellen sportlichen und gesamtheitlichen Situation zusammenstehen müsse. „Die Stimmungslage bei den Fans ist positiver geworden, das haben wir mitbekommen. Am Freitag dürfen gerne alle kommen und der Mannschaft helfen, wieder Punkte zu holen. Bochumer stehen in schwierigen Phasen zusammen, das weiß ich“, betonte der Trainer. Sportvorstand Schindzielorz ergänzte: „Es geht um den VfL, es geht um Fußball. Wir wollen alle mit ins Boot holen, die Fans, die Mitarbeiter, die Medien. Heiko und ich wissen, was hier möglich ist. Und das wollen wir wieder sehen.“ Herausspringen sollen dabei am Freitag drei wichtige Punkte, um in der Tabelle den Abstand zur Abstiegszone zu vergrößern.

Die Partie gegen den SV Darmstadt 98 wird um 18:30 Uhr angepfiffen. Hier geht es zum Online-Ticketshop.

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